Meine Geschichte

Als zweites Kind einer kurdischen Familie kam ich im Jahre 1978 mit 6 Jahren durch Familiennachzug nach Deutschland. Nach der schulischen Laufbahn und des Betriebswirtschaftstudiums führte sich der praktische Abschnitt meines beruflichen Lebens im Angestelltenverhältnis im Bereich Finanzen-Controlling-Rechnungswesen ohne große Begeisterung fort.

Ab und zu kam intuitiv die Frage in meinen Gedanken hoch, dass das doch nicht der Sinn des Lebens sein kann, dass man ständig Dinge machen muss, die nicht aus innerer Freude entspringen. Mit zunehmendem Alter gab ich diesen Kernfragen bewusst keinen Raum. Denn die hätten mich daran gehindert „im Leben voranzukommen“.  Ich sagte zu mir: „So ist es eben, was stellst du dir für Fragen, deren Antwort du selber nicht kennst.“ Ich verspürte den unsichtbaren Druck der Außenwelt, einen einigermaßen gutbezahlten Beruf auszuüben, um nicht in den sozialen Abgrund zu fallen. Allein der Gedanke in meinen jungen Jahren, dass es mit meinem Leben abwärts gehen könnte, riefen in mir Angstgefühle hervor. Gedanken, nach einem Leben zu streben, wo ich Dinge tue, die mir Freude bereiten würden, fühlten sich für mich sehr utopisch an. Selbst davon zu träumen, sah ich damals als eine Zeitvergeudung. So begann ich in der Großstadt Düsseldorf im Finanzbereich eines technisch-wissenschaftlichen Verbandes zu arbeiten. Mit hohem Pflichtbewusstsein, hoher Einsatzbereitschaft, Gründlichkeit und worauf es noch so ankommt, habe ich bestmöglich was mir zu Kräften standen, gedient. Inzwischen war ich auch verheiratet und hatte einen Sohn. Nun kamen diese „störenden“ Fragen nach der Sinnhaftigkeit des Lebens mir immer öfters in den Sinn. „Es kann doch nicht Sinn des Lebens sein, dass man sein Leben lang jeden Tag lustlos zur Arbeit geht, um nur seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können“. Diese „störenden“ Fragen wollte ich aber nicht mehr ignorieren. Mit der Suche nach einer Antwort, wuchs auch der Gedanke zu kündigen und das eigene Ding zu machen. Insbesondere wollte ich weg von der Großstadt, denn da kam ich mir irgendwie sehr verloren vor. So zog ich mit meiner Familie nach Hof/Oberfranken, wo auch meine Eltern und Geschwister leben. Unser Kind bzw. unsere Kinder sollten in einem familiären Umfeld aufwachsen, das war für mich ebenfalls sehr wichtig.

Unmittelbar nach dem Umzug bot sich eine Handelsvertretertätigkeit mit einigen unserer Verwandten in der Türkei im Bereich des Fruchtgroßhandels an, die ich gemeinsam mit meinem Lebenspartner angenommen habe. Trotz erfolgreiche Absatzvermittlungen haben wir diese Tätigkeit aufgrund mangelnder Geschäfts- und Zahlungsmoral der Geschäftspartner aufgegeben. Nun war auch das zweite Kind zur Welt gekommen. Ich nahm immer mehr Zeit, mich den Fragen aus meinem tiefsten Inneren zu widmen. Trotz der Öffnung nach Innen, überwog der äußere Druck, als mein Mann und ich mit zwei Kindern ohne Arbeit da standen. Ich verfiel erneut in die Angst und nahm wieder eine Tätigkeit im Angestelltenverhältnis an. Und schon war ich wieder in einer Rolle drin, in der ich eigentlich gar nicht sein wollte. Ca. neun Monate nach Aufnahme dieser Tätigkeit, bekam ich heftige Hautprobleme von Kopf bis Fuß, so wie es auch der Spruch “Wenn die Seele weint und der Mund schweigt, spricht der Körper” kurz und passend zum Ausdruck bringt. Weder Schulmedizin noch alternative Therapien konnten eine Besserung herbeiführen. Ich bin aus der Hautklinik mit der Aussage, dass man mir nicht helfen könne, entlassen worden. Die mich betreuende Ärztin “tröstete” mich dann schließlich mit der Aussage, dass das eben mein Schicksal sei und ich nicht mehr zu ihr in die Praxis zu kommen brauche. Wenn ich mich an die damalige Zeit erinnere, dann kommen zum Einen sehr unangenehme und zum Anderen aber mich sehr stärkende Gefühle hoch. In der schmerzvollen Krankheit “drin zu stecken” und von Experten als hoffnungsloser Fall abgetan zu werden, ist die unangenehme Seite meiner Krankheitsgeschichte. Wie ich aber aus diesem hoffnungslosen, unheilbaren Fall, trotzdem Hoffnung hegen konnte, meine innere Stärke gefunden habe und somit volle Heilung erfahren habe, ist die lichtvolle Seite meiner damaligen Erfahrung, aus der ich immer wieder Kraft schöpfe.  Der Umbruch zur Heilungsphase kam nach dem mich meine damalige Kollegin (zu der ich heute noch einen innigen Kontakt habe)  auf die Seite www.nie-mehr-neurodermitis.de von Christine (leider weiß ich ihren Nachnamen nicht mehr, weil die Seite nicht mehr online ist) aufmerksam gemacht hatte. Darin war ihre  Krankheitsgeschichte geschildert und wie sie es geschafft hatte wieder Ihre vollkommene Gesundheit zu erlangen. Ich war sehr berührt und stark motiviert von ihrer Geschichte, weil ich mich damit stark identifizieren konnte. Mein inneres Wissen, dass ich wieder gesund werden kann, war nun noch mehr gefestigter als zuvor.  So ging ich auch den Heilungsweg, den sie gegangen ist, und zwar die komplette Ernährungsumstellung, vegane Ernährung und weitestgehender Verzicht auf Zucker, insbesondere auf raffinierten Zucker.  Neben der Ernährungsumstellung habe ich beim Heilpraktiker Peter Hofmann auch noch erfolgreich Darm- und Lebersanierung durchgeführt. Die Besserung kam nach und nach und ich war ca. nach anderthalb Jahr geheilt.

Jetzt rückte aber wieder die innere Unzufriedenheit mit den alltäglichen Verpflichtungen des Systems (Vollzeitjob, Schule etc.) in den Vordergrund. Ich wollte mehr Zeit für mich haben, mich mit Dingen beschäftigen, die ich gerne tue. Es war ein ständiger innerer Kampf, den ich jeden Tag vor dem Einschlafen mit mir selbst geführt hatte. Es war der Kampf zwischen der einigermaßen finanziellen Sicherheit und der Drang zum freien Leben, Dinge nicht tun zu müssen, die man nicht machen will. Das muss ja wirklich ein tolles Gefühl sein! In der wenigen Freizeit, die ich hatte, las ich Bücher, schaute Videos an, um zu Erkenntnissen zu kommen, die mir verborgen waren. Ich wusste nämlich tief in meinem Inneren, dass  ein freudvolles, friedliches, leichteres Leben möglich ist, und dass auch die Wege dahin viel einfacher sind, als ich mir das zu vorstellen glaubte. Bewusst habe ich mich immer wieder in dieses Wissen hineingefühlt und immer mehr Zeit für die auftauchenden Fragen gewidmet. Tatsächlich kam ich auch zu vielen neuen Erkenntnissen, die ich aber nicht in meinem Leben umgesetzt habe oder nicht umsetzen konnte. Die schlimmste aber gleichzeitig die befreiendste Erkenntnis war, dass ich erkannt hatte, dass ich viel weiß und trotzdem es nicht schaffte, mein Leben in die gewünschte Richtung zu lenken. Zu groß waren die alten Konditionierungen und die alltäglichen Verpflichtungen. Trotz vieler Erkenntnisse fehlte mir der Mut zu sagen, jetzt steige ich aus. Es war wirklich ein großer innerlicher Kampf zwischen Freiheit und Angst.  In dieser Zeit hatte ich immer wieder versucht, meine Aufmerksamkeit, meine Gedanken bewusst auf den gewünschten Zustand zu richten. Ich schaute mir Videos an, las Bücher und vor allem verinnerlichte ich wunderbare, sehr wohltuende weise Sprüche, weil sie mir so gutes Gefühl gaben. Das gute Gefühl rührte daher, dass ich ganz tief in meinem Inneren mich bestätigt und verstanden fühlte. Es kam mir so vor, als ob diese paar Wörter mir den Weg für meine gesuchte Wahrheit klar zeigen würden, so dass ich darin Orientierung für meine damalige Situation fand. Der Drang zur Freiheit und mein Mut, diesen Weg zu gehen, wurde von Tag zu Tag größer, so dass diesmal nicht die Angst, sondern die Freiheit gewonnen hatte. Ich gab meine Anstellung auf und wagte den Weg ins Ungewisse, in die Freiheit.

Klar war für mich damals: Ich wollte etwas erschaffen, das meine geistige Entwicklung voranbringt und gleichzeitig meinen Mitmenschen, meiner Umwelt was wohltuendes gibt. Es sollte aus meinem Herzen kommen, es sollte also etwas sein, was aus meiner Leidenschaft herrührt, also direkt was mit mir zu tun hat. Als ich an einer Vortragsveranstaltung des Alevitischen Kulturvereins Hof e.V. teilnahm, richtete sich meine Aufmerksamkeit auf die wunderschönen Sprüche von spirituellen Menschen wie Mevlana (Rumi), Yunus Emre usw., die in den Vortragsschriften abgebildet waren. Die Sprüche waren so wahr, aber wie sehr haben die Menschen diese Sprüche in sich tief verinnerlicht und danach zu leben versucht. Diese Wahrheiten müssen auch gelebt werden dachte ich mir. „Je öfter man sich diese Wahrheiten vergegenwärtigt, umso mehr würde man sie verinnerlichen, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie auch in die Realität umgesetzt werden“, ging mir durch den Kopf. Das war der Moment, in dem die Idee mit der Webseite „Lebe-Deinen-Spruch“ geboren wurde. Man könnte es auch „Lebe Deine Wahrheit“ nennen.

Trotz des hohen, inneren Drangs diese Idee baldmöglichst umsetzen zu wollen, hat es mit der Onlinestellung dieser Seite fast über ein Jahr gedauert. Als ein sehr verschlossener Mensch mit der ständig inneren Angst, Fehler machen zu können und deswegen angegriffen oder bloßgestellt werden zu können, bremsten mich innerlich ganz stark. Das Gefühl, nicht gut genug zu sein oder nicht professionell genug zu sein, waren die starken, inneren Blockaden.  Aber ich wollte diesen Blockaden keinen Raum mehr geben, weil ich den Gedanken, dass meine Idee immer nur als Idee bleiben würde, nicht mehr ertragen konnte und wollte.   Die Liebe, die Freude über mich hinauszuwachsen, mir und somit anderen Menschen dienlich sein zu können, waren viel größer, gewichtiger als meine inneren Blockaden. Das ist der Sinn und Zweck, warum ich hier meine Lebensgeschichte, meine Gedanken ins Netz stelle. Vielleicht werden Menschen, die sich in einer ähnlichen Lebensphase befinden, durch die ich gegangen bin, Orientierung finden, wenn sie auf meine Seiten stoßen und meine Zeilen hier lesen. So erging es mir ja schließlich auch, als ich in meiner verzweifelten Lebensphase mit meiner Krankheit auf die Internetseite von Christine stieß und dabei innere Stärke, Hoffnung, Mut und Orientierung fand.

Meine Vision

Ich habe die Vision, dass viele, viele Menschen sich ihre tiefen Wahrheiten in sich bewusst machen und auch diese bewusst leben, also das Wahre in sich lebendig machen. Und ich bin davon überzeugt, dass in jedem Menschen der Wunsch nach einem friedlichen, freien, freudvollen und fülligen Leben innewohnt. Jeder von uns ist einzigartig! Doch ist nicht der Wunsch nach dem friedvollen Leben der gemeinsame Nenner aller Menschen auf dieser Erde? Ist es nicht das, was uns alle vereint? Und was, wenn jeder Einzelne der Milliarden von Menschen so seine eigenen, tiefen Wahrheiten zu leben versuchen würde? Wäre das nicht eine Revolution???!!! Eine Revolution von unten nach oben? Eine Revolution, die erst im Inneren eines jeden Menschen sich in Form von Bewusstwerdung und Erkenntnissen durchvollzieht, dann durch das Ausleben nach außen zum Ausdruck kommt? Das ist das, was in meinem Inneren nicht mehr still bleiben will.  Dies muss wohl mein Weg sein, meine Wahrheit sein, der ich hiermit leidenschaftlich folge.

An dieser Stelle passt das Zitat von Marissa Mayer ganz gut:
„Wer Informationen hat, hat Macht. Teilt Alles mit Allen. […] Je wertvoller Eure Informationen sind, desto besser. Wer etwas teilt, baut ein Netzwerk auf. Ein Netzwerk führt zu Zusammenarbeit, Zusammenarbeit zu Kreativität und Innovation – und die verändern die Welt.“

In Liebe 

Semra